Aktiv für Naturschutz und Artenvielfalt

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Trockenrasen-Pflanzen profitieren bereits von der Freistellung © Martina Kainz

Die Gemeinde Lassee setzt sich für ihr Naturerbe ein

Gelbes Schild mit blauem Text von Naturland Niederösterreich. Einzigartig. Vielseitig. Schützenswert


Die Marktgemeinde Lassee erhält mit viel Engagement ein Naturerbe von unschätzbarem Wert und wird durch die NÖ Schutzgebietsbetreuung unterstützt. 

Nach gemeinsamer Planung wurden die Maßnahmen - von der für das Naturdenkmal zuständigen Naturschutz-Behörde, der BH - genehmigt. Die Marktgemeinde Lassee startete somit bereits heuer mit der Befreiung eines raren Lebensraumes im Europaschutzgebiet March-Thaya-Auen. Viel Engagement ist bei der Befreiung des schotter-geprägten Pionierstandortes von invasiven Pflanzenarten, die den wertvollen Lebensraum gefährden, nötig.  Das in der Bevölkerung als Meisterberg bekannte Naturdenkmal wird auch in den nächsten Jahren im Bereich der alten Schottergrube seitens der Gemeinde aktiv von störendem Bewuchs befreit werden.

Es kommt dabei Großteils die Methode des Ringelns zum Einsatz, was zwar zeitaufwendiger ist als eine bloße ‚Baumfällung‘, den nachfolgenden Stockausschlag aber verhindert und schlussendlich eine nachhaltige Entfernung der Gehölze ermöglicht. 


Pflegemaßnahme Ringeln

Dort wo die invasiven Pflanzen Götterbaum, Robinie oder Goldrute aufkommen, werde sie über Wurzelausläufer schnell dominant und die Artenvielfalt auf den Flächen nimmt stark ab. Gerade in einem Naturdenkmal soll das Überwuchern der wertvollen Lebensräume jedoch verhindert werden.

Die Baumarten Robinie und Götterbaum haben Eigenschaften, die zusätzliche Probleme verursachen. So bildet die Robinie mit ihren Wurzeln Symbiosen mit Knöllchenbakterien, mit deren Hilfe sie Stichstoff fixieren können. Dadurch wird der Boden überdüngt und die wertvollen Lebensräume zerstört. Der Götterbaum hingegen enthält, insbesondere in seinen Wurzeln, Substanzen die für andere Arten schädlich wirken und verdrängt diese damit. Beide Baumarten bedrohen so die Lebensräume und das Überleben der seltenen und gefährdeten Arten des Naturdenkmals. Der Bescheid bei der Ausweisung des Naturdenkmals berücksichtigte diese Gefährdung bereits, da die Entfernung von Robinien im Gegensatz zu anderen Maßnahmen ausdrücklich als erlaubt angeführt ist.

Goldruten sind krautige Pflanzen und vermehren sich sowohl über ihre unterirdischen Ausläufer als auch über die flugfähigen Samen nach der goldgelben Blüte. Deshalb ist es wichtig, sie zum richtigen Zeitpunkt und mehrmals im Jahr zu Mähen oder unter besonderer Aufmerksamkeit vor der Blüte mit möglichst viel Wurzeln auszureißen – das geht nur bei feuchter Witterung gut und erfordert viel Aufmerksamkeit um die austriebsfähigen Wurzelteile wirklich alle einzusammeln und abzutransportieren.

Die Arten in diesem Teil des Naturdenkmals brauchen offenen Schotterboden und kommen mit Dürreperioden gut zurecht. Die Marktgemeinde Lassee trägt aktiv zu deren Erhaltung bei!


Für Rückfragen: 

Florian Schneider, MSc., Büro V.I.N.C.A.

florian.schneider@vinca.at



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08.08.2023