Kleindenkmalweg – 04. Europapark

Europapark

Im Europapark Lassee wurden im Jahre 2007 anlässlich eines „Annual Meetings“ der Charta, das in Lassee stattfand, 25 Bilder von den damals 25 Ländern der Europäischen Union aufgestellt. Durch die Erweiterung der Union waren im Jahre 2014 bei einem kleinen Chartertreffen die drei fehlenden Bilder aufgestellt und feierlich mit Gästen aus allen 28 EU-Ländern enthüllt worden.

Der Lasseer Künstler Gottfried Laf Wurm war 2007 Initiator und künstlerischer Leiter bei der Umgestaltung des Parks im Ortszentrum von Lassee gewesen. SchülerInnen von Volksschulen aus den Mitgliedsländern der EU hatten dabei ihr Heimatland bildlich dargestellt. Diese Kinderbilder bereitete "Laf" Wurm dann so auf, dass sie der Marchfelder Künstler Martin Suritsch in Glas-Fusing-Technik reproduzieren konnte. Nun leuchten die gläsernen Kinderbotschaften auf ihren Staffeleien den Besuchern Tag und Nacht entgegen. Die Sonne und eine stimmungsvolle Abendbeleuchtung sorgen dafür, dass der europäische Gedanke im Europapark Lassee rund um die Uhr erstrahlt.

Mehr als fünfzig Jahre sind seit der Unterzeichnung des Vertrages von Rom, einem Meilenstein für die spätere Gründung der Europäischen Union, vergangen. Die Charter der ländlichen Gemeinden Europas wurde 1989 in Cissé (Frankreich) gegründet. Damals bestätigten zwölf ländliche europäische Gemeinden ihre Absicht, künftig zusammen zu arbeiten. Eines der Ziele war es, im Einklang mit der EU-Erweiterung zu wachsen, mittlerweile sind es 28 Gemeinden aus allen Mitgliedsstaaten geworden.

Die ländlichen Kommunen können alle voneinander lernen, Situationen vergleichen, sich austauschen und gegenseitige Besuche organisieren. Gemeinsam wollen sie die Chancen und Möglichkeiten nützen, die Europa bietet. Jedes Jahr findet ein „Netzwerk-Meeting“ statt. Im Jahr 2007 hatte Lassee die Ehre, über 200 europäische Freunde begrüßen zu dürfen und war maßgeblich beteiligt, nach dem Fall des Eisernen Vorhangs erste Kontakte zu den ehemaligen Ostblockländern zu knüpfen. Ibanesti, ein rumänisches Dorf, besuchte Lassee, bevor es offiziell in der Charter der ländlichen Gemeinden Europas begrüßt wurde. Im Jahre 2013 war Tisno (Kroatien) offizielles Mitglied geworden.
 An den Jahresversammlungen nehmen jeweils zehn Personen pro Mitgliedsgemeinde teil, verbringen ein paar Tage bei Familien der Gastgebergemeinde und lernen sich dabei wirklich kennen. Die Delegationen bestehen aus Menschen aller Altersgruppen und Berufe, vor allem junge Teilnehmer liegen am Herzen, denn sie sind die Zukunft der Charter. Ein “YCT - Youth contact team” wurde vor einigen Jahren installiert. Die Charter-Sprache ist Englisch, die Jugend hat ihre Sprachkenntnisse dadurch merkbar verbessert und an Selbstvertrauen gewonnen. Die Partnergemeinden treffen sich unter dem Motto „People meet people“, und wohnen unter einem Dach bei Gastfamilien und essen am gemeinsamen Mittagstisch.
 Innerhalb des Netzwerkes gibt es viel Aktivität, z.B. eine Konferenz über Landwirtschaft und Tourismus, ein Projekt für Grundschullehrer, ein Projekt für junge innovative Landwirte, u.v.m. Treffen zu aktuellen Themen, z.B., „Unterstützung von Kindern bis Senioren in kleinen ländlichen Gemeinden“, haben in ganz Europa stattgefunden. Für 2011 und 2012 wurden Lassee (Österreich) und Haaren (Holland) zwei Charter-Projekte aus dem “Europe for Citizens” ein Budget zuerkannt, sodass eine Trennung in Erwachsenen- und Jugendprojekte möglich wurde. Auch in den Jahren 2013 und 2014 waren Lassee und Naestved (Dänemark) wieder erfolgreich bei der Einreichung von Projekten zu den Themen Energie, nachhaltige Quellen, Sparmaßnahmen und ökologischer Fußabdruck dabei.



Text: Franz Brandstetter (Zusammengestellt 15. Juli 2022)

Trotz gewissenhafter Nachforschung besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit.

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